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Personas

Erkundung

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Englisch: Personas

Einführung und Mehrwert

Personas sind fiktive Charaktere, die die Bedürfnisse, Ziele, Motivationen, Verhaltensweisen und Einstellungen einer typischen Nutzendengruppe repräsentieren. Sie werden verwendet, um die Zielgruppe besser zu verstehen und Empathie zu erzeugen, sowie um Produkte und Dienstleistungen zu gestalten, die auf ihre Bedürfnisse und Erwartungen zugeschnitten sind. Dadurch unterstützen sie Projekte auf vielfältige Weise:

  • Sie helfen, die Nutzendenperspektive in den Fokus zu rücken und die eigenen Annahmen zu hinterfragen.
  • Sie erleichtern die Kommunikation und Zusammenarbeit im Team und mit Stakeholdern, indem sie ein gemeinsames Verständnis der Zielgruppe schaffen.
  • Sie unterstützen die Entscheidungsfindung und Priorisierung, indem sie klare Kriterien für die Bewertung von Ideen und Lösungen liefern.
  • Sie fördern die Kreativität und Innovation, indem sie Inspiration und Anregungen für die Gestaltung von Nutzungserlebnissen bieten.

Ausprägungen und Varianten

Es gibt verschiedene Arten von Personas, die je nach Zweck, Kontext und Ressourcen erstellt werden können. Die häufigsten sind:

  • Proto-Personas: Sie sind schnell und einfach zu erstellen, basieren meist auf Vermutungen und werden oft in frühen Phasen eines Projekts verwendet, um Hypothesen zu formulieren und zu testen. Wichtig hierbei ist, dass diese klar als solche gekennzeichnet und nicht dauerhaft verwendet werden.
  • Datenbasierte Personas: Sie sind aufwendiger und genauer zu erstellen, basieren auf qualitativen und quantitativen Daten aus Nutzendenforschung und Analyse und werden oft verwendet, um die Nutzendenbedürfnisse zu validieren und zu verfeinern.
  • Extreme Personas: Sie repräsentieren die Randgruppen oder Ausnahmefälle unter den Nutzenden, die entweder sehr hohe oder sehr niedrige Anforderungen, Fähigkeiten oder Präferenzen haben. Sie werden oft verwendet, um die Grenzen und Möglichkeiten eines Produkts oder einer Dienstleistung auszuloten. Statt extremen Personas können auch Spektren der Nutzenden erstellt werden.
Tipp

Aussagekräftige Personas zu bauen erfordert umfassende und tiefgehende Recherche mit Befragungen, Umfragen und Beobachtungen. Ist diese nicht möglich verwende lieber Nutzendenspektren.

Erstellung und Pflege

Je nach Art der Persona ist mehr oder weniger Arbeit notwendig für die erste Erstellung. Datenbasierte Personas benötigen mehrere Aktivitäten im Vorfeld um genügend qualitative und quantitative Daten zu ermitteln (siehe Vorgehen). Je mehr Vorarbeit und Validierung in die Erstellung geflossen ist, desto höher ist die Qualität und die Notwendigkeit für Anpassungen meist niedriger. Dennoch kann es im Projektverlauf Erkenntnisse geben, die zu Änderungen führen.

Sollen Personas wiederverwendet werden, z.B. bei der Weiterentwicklung der Dienstleistung, für die sie geschaffen wurde, so sollte eine erneute Validierung erfolgen, da sich durch neue Technologien, gesellschaftlichen Wandel und rechtliche Vorgaben auch Verhaltensweisen von Menschen geändert haben können.

Eine Wiederverwendung von Personas für andere Dienstleistungen als die, für die sie erstellt wurde, ist sorgfältig zu prüfen. Die Bedürfnisse, Ziele, Motivationen und Verhaltensweisen unterscheiden sich meist und können daher zu falschen Ableitungen führen.

Vorgehen

Der Prozess der Persona-Erstellung kann je nach Art, Umfang und Ziel des Projekts variieren, aber er folgt in der Regel diesen Schritten:

  1. Recherche: Sammle und analysiere Daten über die Nutzenden, ihre Bedürfnisse, Ziele, Motivationen, Verhaltensweisen und Einstellungen. Dies kann durch Befragungen, Umfragen, Beobachtungen, Usability-Tests, Analyse von Nutzungsdaten oder andere Methoden erfolgen.
  2. Segmentierung: Identifiziere und gruppiere die Nutzenden nach gemeinsamen Merkmalen, wie zum Beispiel Verhalten, Fähigkeiten, Bedürfnissen, Rahmenbedingungen. Eine Gruppierung nach Demographie oder Technik sollte nur unter genauer Abwägung erfolgen, da damit meist Marktsegmente erstellt werden, die für Dienstleistungen meist keine Aussagekraft haben.
  3. Auswahl: Wähle die wichtigsten oder repräsentativsten Nutzendengruppen aus, die für die Dienstleistung relevant sind. Dies kann durch Priorisierung, Abstimmung oder andere Kriterien erfolgen.
  4. Erstellung: Erstelle für jede ausgewählte Nutzendengruppe eine Persona, die ihre wichtigsten Merkmale, Bedürfnisse, Ziele, Motivationen, Verhaltensweisen und Einstellungen beschreibt. Dies kann durch Text, Bilder, Zitate, Szenarien oder andere Elemente erfolgen.
  5. Validierung: Überprüfe und verfeinere die Personas, indem du sie mit den Nutzungsdaten, dem Team, den Stakeholdern oder den Nutzenden selbst abgleichst.